Diverse „antifaschistische Gruppierungen“ verteidigen die Ausschreitungen aus ihren Reihen anlässlich der Demonstration von Neonazis am Ostersamstag in Geislingen.

Ihre Aktionen gegen die Rechtsetxremen seien sehr erfolgreich gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung, die von mehr als 20 Gruppierungen, überwiegend aus dem Umfeld der „Antifaschistischen Aktion“ unterzeichnet wurde, aber auch von der Verdi-Jugend Stuttgart. Aktivisten aus ihren Reihen hätten mehrmals die Neonazis durch Tomaten- und Eierwürfe „zurückgedrängt“ und sie durch eine Blockade längere Zeit an der Abfahrt aus Geislingen gehindert, heißt es in der Erklärung der „Antifaschisten“. Von insgesamt acht angemeldeten Demonstrationen hätten die Rechtsradikalen nur drei abhalten können. „Und dies nicht trotz, sondern gerade weil sich Antifaschisten verschiedener Mittel mit einem Ziel, der Verhinderung der Nazidemos, bedienten und somit die Polizei dazu zwangen, die Neonazis abzuschotten,“ heißt es in der Erklärung weiter. Und: „Direkter antifaschistischer Protest in Form von Eier- und Tomatenwürfen wurde vor Ort von vielen für richtig und wichtig befunden.“

Die Antifaschisten lassen unerwähnt, dass in Geislingen zwei Polizist durch Glasflaschen und Böller leicht verletzt wurden und Unbekannte durch einen Brandanschlag an zwei Kabelschächten der Bahn 15.000 Euro Sachschaden anrichteten. Davon, von allen Eierwürfen und sonstigen Übergriffen hatte sich der Sprecher des Bündnisses“Kreis Göppingen Nazifrei“ distanziert und dies verurteilt. Dieses Bündnis, das zu den Gegendemonstrationen aufgerufen hatte, bedauerte, dass man es leider nicht beeinflussen könne, wer zu einer Demonstration komme. Dagegen wiederum polemisieren die „Antifaschisten“ in ihrer Pressemitteilung: Dies sei der Versuch, das breite Protestbündnis in gut und böse zu spalten und zu diffamieren.

Roderich Schmauz, Geislinger Zeitung